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Alte Häuser, alte Namen

stefan lieser hausnamen steffeln feyen KopieEifel. In vielen Eifeldörfern haben vor allem die alten Häuser – meist in den Ortskernen zu finden - nicht nur eine Hausnummer an einer Straße, sondern, unsichtbar, auch einen eigenen Namen. Und den zum Teil seit mehreren hundert Jahren. Dorfchronisten und Initiativen haben seit einigen Jahren den identitätsstiftenden Charakter der Namen erkannt, sie dokumentiert und veröffentlicht. Zum Beispiel auch in Mülheim bei Blankenheim und in Steffeln.

Auf 52 folierten Aluminiumschildern werden in Blankenheim-Mülheim die Geschichten der teilweise bis heute gebräuchlichen Hausnamen im 500-Einwohner-Dorf erzählt. Das Projekt – in dieser Form im Kreis Euskirchen bisher eher selten – wurde mit Mitteln aus dem Fördertopf „Heimat-Scheck“ der Landesregierung NRW finanziert.

stefan lieser hausnamen steffeln lox Kopie„Ich bin Lox Michael“, meint Michael Weber aus Steffeln an seinem Wohnhaus. Das Gebäude mit dem Hausnamen, der sich von Lukas ableiten soll, stand ursprünglich gegenüber. Beim Neubau wurde der Name übernommen.  Foto: Stefan Lieser„Haus Schmotz“, das Stammhaus der Familie Schröder, war einst eine Schmiede und wurde vor 1833 erbaut. Der Name alleine ist schon rätselhaft genug, doch noch verwunderlicher ist die Geschichte, die sich um das Anwesen rankt: „Schmotz sollte 1940 umgebaut werden. Das geschah auch. Bis auf das vordere Schlafzimmer. Da lag der kranke Ohm im Bett und verhinderte mit seinem Gewehr jede bauliche Veränderung“. Harald Weißkopf, Ortshistoriker von Mülheim, muss schmunzeln, wenn er an die Anekdote denkt. „Am Gebäude sehen sie noch heute einen Absatz: Da wurde nichts gemacht, denn dahinter wehrte sich der Ohm“, so Ortsvorsteher Reiner Reetz.

Er, Weißkopf und Michael Pauels haben einen schweren Stapel DIN-A3 großer Aluminiumschilder vor sich liegen. Auf einer Tafel ist Haus Schmotz zu sehen, darunter die kurz erzählte Anekdote, daneben ein QR-Code fürs Smartphone. So ist der Informationsaufbau auf insgesamt 52 Tafeln mit den Geschichten der tradierten, bis heute üblichen Namen der ältesten erhaltenen Gebäude von Mülheim, dazu der drei Gassen, die es einst im Dorf gab. 

"Das ist für die Geschichte unseres Dorfes wichtig!" 

Die ältesten Häuser, auch wenn sie später umgebaut wurden, oder eine neue Fassade haben, stammen aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Fotografiert wurden sie zum Teil noch kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein besonderer Bilderschatz, wie sich zeigen sollte. Mülheims „Hausnamen-Projekt“, das gute zehn Monate Vorbereitungen brauchte, ist mittlerweile abgeschlossen. Doch wie setzt man eine solche Idee um?

Man habe sich zunächst klar gemacht, „dass das Ganze für die Geschichte unseres Dorfes wichtig ist. Denn nur die Älteren kennen noch die alten Hausnamen. Sie drohen also verloren zu gehen“, so Ortsvorsteher Reiner Reetz. Die Idee im Hinterkopf stieß er auf die Möglichkeit einer Bewerbung für Mittel aus dem Fördertopf „Heimat – Scheck“ der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Die bewilligte seinen Antrag: 2000 Euro wurden für das Hausnamen-Projekt überwiesen.

Dann sei klar gewesen, dass es für die Umsetzung ein Expertenteam braucht, so Reetz:  Neben Ortschronist Harald Weißkopf, der das historische Ortswissen und eine Bilddatenbank Mülheims hat, sagte auch Michael Pauels zu. Genauer „Halefe Michael“ nach seinem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Wohnhaus in der Tiefgasse.

stefan lieser hausnamen muelheim zehntscheine KopieDas repräsentativste Gebäude Mülheims ist die aus dem Ende des 17. Jahrhunderts stammende ehemalige Arembergsche Zollstation mit Zehntscheune. Auch hier erläutert eine Tafel die Geschichte des Gebäudes. Foto: Stefan LieserWeißkopf hatte 1987 zuvor zusammen mit drei weiteren engagierten Mülheimern den in zwei Auflagen erschienenen und schon lange vergriffenen Bildband „Malerisches Mülheim“ veröffentlicht, eine Dorfchronik und „Geschichte seiner Menschen“, so Weißkopf. Jetzt konnte er auch darauf aufbauen als er zu den Hausnamen in der Bilddatenbank historischer Aufnahmen aus Mülheim recherchierte, dazu in historischen Katasterkarten des Herzogtums von Aremberg. Mülheim war einst Arembergsche Zollstation an der Grenze zu den Besitztümern der Grafen von Manderscheid-Blankenheim.

Aus den vorliegenden Archivalien ließ sich ableiten, „dass die ältesten noch erhaltenen Gebäude in Mülheim vermutlich vom Ende des 17. Jahrhunderts sind“, so Weißkopf. Zum Beispiel der repräsentative Bau der alten Zollstation mit Zehntscheune in der heutigen Talgasse.

stefan lieser hausnamen muelheim 5 KopieMülheims Ortsvorsteher Reiner Reetz (links) und Michael Pauels mit den 52 Aluminiumtafeln, die an den erhaltenen historischen Gebäuden in Mülheim angebracht wurden. Pauels steht vor seinem Wohnhaus aus dem 17. Jahrhundert, dessen überlieferter Hausname „Halefe“ ist, abgeleitet von „Pächter“. Das steht auch auf dem kleinen Emaille-Schildchen mit der Hausnummer in der Tiefengasse, die „Halefes Michael“ schon vor Jahren angebracht hat. Foto: Stefan LieserMichael Pauels wiederum kennt sich mit der Seitenprogrammierung im Internet aus, er weiß, wie man die QR-Code-Software für Smartphones Online einbindet und konnte so die Struktur zu weitergehenden Informationen in Text und Bild über die Inhalte auf den vorgesehenen Tafeln hinaus, Online stellen.

Ortsvorsteher Reiner Reetz  holte sich unterdessen Rat beim Landschaftsverband Rheinland in Köln: „Die gaben mir den Tipp,  Aluminiumtafeln zu nehmen und sie zu folieren: Eine Folie für die Datenträger wie Text, Foto, QR-Code, darüber eine zweite transparente, die UV-Licht beständig und Wasser- und Schmutzabweisend ist. Der Hersteller gibt 30 Jahre Garantie.“

Neben den Hausnamen wurden historische Fotos des Hausess auf die Tafeln gedruckt. So kann man einst und heute vergleichen.

In Dahlem fanden die Mülheimer einen Spezialisten, der die historischen Originalbilder retuschierte und zum Teil bearbeitete. „Alles zusammen waren wir danach mit unseren 2000 Euro auch am Ende“, so Reetz.

Und dann wurde geschraubt und gedübelt. 52 Tafeln an die Hausfassaden oder an Pfählen. Das Ganze soll möglichst einheitlich sein und an den Punkten erfolgen, „an denen damals auch der Fotograf gestanden ist, um die Vergleichbarkeit zu bieten.“

Von den Haus- und Grundbesitzern, von denen das Mülheimer Hausnamen-Trio die Erlaubnis zur Anbringung der Foto-Texttafeln vor oder an ihren Häusern erhielt, bekamen sie auch Erzählungen oder Kurioses zu den Gebäuden, das sie eifrig notierten.

stefan lieser hausnamen steffeln grasediek KopieWerner Grasediek aus Steffeln. Foto: Stefan LieserWas es etwa mit den Häusern Pittesch, Fettmechels, Kömens und anderen im Dorf auf sich hat, kann schließlich auch IT-Spezialist Michael Pauels für seine Datenbank gebrauchen, die über die QR-Codes auf den 52 Tafeln vor Ort verlinkt ist.

Dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat, davon sind Reetz, Weißkopf und Pauels überzeugt: „Die Hausnamen machen unser Mülheim noch attraktiver. Für die Mülheimer selbst halten sie die Geschichte ihres Dorfes lebendig. Wanderer oder die Geo-Cacher, die hier unterwegs sind, finden das ebenfalls interessant“, ist der Ortsvorsteher überzeugt.

Nur „Hausbesichtigungen“ bei Schmotz, dort, wo einst der kranke Ohm mit dem Gewehr jeden Umbau seines Schlafzimmers verhinderte, sind derzeit noch nicht geplant.

Was er von der Idee hält? Werner Grasediek schmunzelt. Genauer ist der gebürtige Steffeler im Dorf ja nur „Feyen Werner“, abgeleitet von dem Namen des im Jahr 1679 erbauten Hauses an der Hochstraße mit der Hausnummer 1. So wird er – wenn auch nur noch ab und zu – auch tatsächlich von einigen der Alten im Dorf auch genannt, wenn Feyen Werner in einer der beiden Kneipen im Dorf ein Bierchen trinken geht. Also entweder bei „Mattessen“ oder zu „Hau“, so die tradierten Hausnamen der „Gastwirtschaft Sünnen“ beziehungsweise des „Vulkanhotels Steffelberg“. 

Hausname, Erbauuungszeit und Erklärung stehen auf den kleinen Täfelchen mit dem Logo des Eifelvereins.

Im 450 Einwohner-Dorf – dazu kommen die Ortsteile Auel und Lehnerath mit weiteren 200 Bewohnern - wissen sie seit Oktober 2010 nun im Zweifelsfall wo „Feyen Werner“ hingehört: Der Hausname, Erbauungszeit und eine kurze Erklärung des Hausnamens (er leitet sich von der zweiten Silbe des Vornamens Sophia ab) sind auf einer dezenten beschichteten und bedruckten Plexiglasplatte an der Hausfront nachzulesen, gleich neben dem Logo des Eifelvereins Dessen  damaliger Vorsitzender Karl Harings hatte die Idee zu diesem Projekt, an dem dann etliche Vereinsmitglieder beteiligt waren.

Dieses Projekt sei damals im dann auch umgesetzten Umfang zumindest im Landkreis Vulkaneifel ohne Beispiel gewesen, ist sich Grasediek sicher. Damit dürfte er nicht ganz falsch liegen, denn 5000 der 10.000 Euro Projektkosten wurden über das ELER-Programm der EU finanziert. Die andere Hälfte übernahmen die Eifelvereinler aus Steffeln, vor allem in Form ehrenamtlicher Recherchearbeit.

steffeln KopieBlick auf Steffeln vom Steffelberg: Im Dorf gibt es Hausnamen, die nachweislich mehr als 350 Jahre lang in Gebrauch sind. Foto: Stefan LieserIm gemütlichen Wohnzimmer von Haus Feyen greift Werner Grasediek einen dickleibigen Ordner und zieht sein Fazit zum Projekt über „Die alten Hausnamen in Steffeln/Vulkaneifel“, ein Aufsatz, den er im Kreisjahrbuch veröffentlicht hat, hervor. Er hat das ja alles schon mehrfach etwa bei Heimatinteressierten in Scheuern, Büscheich, Mürlenbach oder auch in Dörfern in Ostbelgien vorgetragen. Das Interesse am Erhalt der alten Hausnamen nimmt zu, weil sie von der jungen Generation immer weniger gebraucht werden und so zu verschwinden drohen, davon ist er überzeugt.

Dabei sind die alten Herkunftsbezeichnungen, die sich in Steffeln auch dank des „Stockerbenrechts“ erhalten haben, einem früheren Anerbenrecht, nach dem der Hausname des oder der Erstgeborenen übernommen wurde, für Identität und Authentizität der Dorfgemeinschaft von zentraler Bedeutung. Noch wichtiger vielleicht als das Vereinsleben im Dorf.  Ähnlich wie in Mülheim zeigen sie durch ihre geografische Verteilung im Dorf sogar die Besiedlungsgeschichte auf.

An die 100 Hauseigentümer machten in Steffeln mit.

Wenn die Methode ihrer Erforschung stimmt! Also hat man in Steffeln ein standardisiertes Formblatt entwickelt, mit dem ein Team dann in die alten Häuser ging: Wie heißt der Hauseigentümer, wie ist der Hausname – in der Regel im Dialekt - , können Sie ihn erklären, wann wurde das Haus erbaut? Das waren die Fragen. An die 100 Eigentümer machten mit. 100 Hausnamen kamen so zusammen. Auswahlkriterium war das Jahr der Erbauung: „Kein Haus sollte jünger als vom Ende der 1930er Jahre sein“, so Werner Grasediek.

Er machte sich dann mit den Antwortbögen bei Bedarf an die weitere Recherchearbeit. Der Historiker ist Referent an der Universität Trier. Dort forschte er in der Universitätsbibliothek bei den Germanisten, nutzte aber auch die Stadtbibliothek Trier.

Am Ende ist so eine einzigartige Dorfgeschichte entstanden. Der Hausname mache aus dem Haus ein Individuum, meint Grasediek, denn es erzähle eine Geschichte: „Die der Erbauer oder einer Familie, die lange dort wohnte und den Namen prägte, oder des Handwerks, das dort ausgeübt wurde, oder einer früheren Funktion zum Beispiel als Schule oder Sitz des Pfarrers“.

stefan lieser hausnamen steffeln herres KopieHaus Herres in Steffeln. Auch hier wurde der Hausname von einem Vornamen abgeleitet, von Hermann. Foto: Stefan LieserBeispiele für alles fand er genug: So hatte etwa nach seinen Erkenntnissen der Schultheiß Maas als Vertreter des Grundherren, der Grafen von Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein, seien Wohnsitz in der ‚Burg‘. So habe man in Steffeln das gräfliche Hofgut unterhalb der Pfarrkirche St. Michael genannt, von dem heute nur ein Teil des Herrenhauses erhalten sind. Der Hausname aber blieb und wurde auf das Pfarrhaus übertragen.  Die  „Burg“ trägt jedoch noch einen zweiten Hausnamen: „Dockelisch“. Der wiederum beziehe sich auf eine Schultheißenfamilie, die von 1538 bis Mitte des 17. Jahrhunderts hier nachgewiesen ist und von Dockweiler („Dockelisch“) hieß.

Von 45 besonders alten Familien und/oder Hausnamen bestehen so in Steffeln nachweislich 20 „seit über 350 Jahren, weitere 20 seit 200-250 Jahren“, weiß Werner Grasediek mittlerweile. Damit seien fast 90 Prozent der in schriftlichen Quellen des 17. und 18. Jahrhunderts genannten Familien „noch heute als Haus- und/oder Familiennamen lebendig“. Eine so lange ungebrochene Tradition kann nicht jedes Eifeldorf nachweisen.

Drintzen, Trinzen, Frengsen, Gilles und Kaspisch...

Da wären etwa die Rufnamen, die zum Hausnamen wurden wie Drintzen/Trinzen (Katharina), Feyen/Feigen (Sophie), Frengsen (Serverin), Gilles/Jilles (Ägidius), Kaspisch (Kaspar) Lux/Lox (Lukas) oder Petges/Pittisch (Peter). Der letztgenannte Hausname taucht zum Beispiel auch in leichter Abwandlung in Mülheim auf.

Bei den Berufsnamen gibt es ebenfalls muntere Beispiele wie Beufges/Böffges, eine Verkleinerungsform von Bove (Bube oder Knecht), Haus Kellisch/Keller bezog sich auf den Cellarius, was lateinisch ist für den Verwalter eines herrschaftlichen Gutes; der Schmitz/Schmotte oder Schmette aus drei Häusern in Steffeln meinte drei Dorfschmiede, das Haus Schneggisch war das eines Schneiders wie auch das Haus Schrüdisch.

Wer aus dem Haus Hüwwels kam, wohnte „auf dem Hügel“, „Hären“ meinte das Wohnhaus des Pfarrherren, Familie Louer wohnte wiederum an einer natron-alaunhaltigen Quelle in Steffeln, eine andere an einem Pütz, was einen Brunnen meinte, eine dritte in der Schull, nicht der Schule sondern dem Lehrerwohnhaus, in dem auch die Dorfschule untergebracht sein konnte, aber nicht zwingend musste. 

"Das war manchmal eine kriminalistische Arbeit".

Das alles herauszubekommen, sei manchmal durchaus „eine gewisse kriminalistische Arbeit“ gewesen, meint Feyen Werner. Da denkt er etwa an die Erklärung des uralten Steffeler Namens Blameuser. „Der bezieht sich auf eine kleine Münze, auf der der Reichsadler schlecht geraten war und als Meuser (Bussard) verspottet wurde“. Einfacher ist es da schon mit dem Hausnamen Finken, einem in der Vulkaneifel durchaus bekannten Nachnamen, der sich auf den munteren Finken bezieht und einen fröhlichen Zeitgenossen bezeichnet.

Dennoch blieben einige Fragen offen. Was bedeutet der Hausname  Bürres? Werner Grasediek weiß es nicht. Noch nicht, sachdienliche Hinweise sind erbeten.

So hat sich in Steffeln am Steffelberg eine kleine Initiative von Heimatfreunden um die Sicherung ihrer Dorfgeschichte verdient gemacht. Das habe Einer mal „geistigen Denkmalschutz“ genannt, meint Werner Grasediek. Was sich nun doch etwas unpassend anhört, wenn Feyen Werner bei Mattessen einfach nur sein Bierchen trinken gehen will.

Die Schildchen an den alten Häusern jedenfalls lösten nur zu Beginn bei einigen Zeitgenossen Kopfzerbrechen aus. Man sei doch kein Museumsdorf, habe es geheißen. Doch, in gewisser Weise schon, müsste man bezogen auf den Erhalt der alten Hausnamen einwenden. Wem schadet es? Heute, elf Jahre später, ist Steffeln so eher ein Musterbeispiel geworden. Und außerdem, so Feyen Werner, tragen die mit Edelstahlschrauben befestigten eher kleinen transparenten Kunststofftafeln „ja auch nicht auf“ und sind abwaschbar. Was will man mehr. (sli)

EXTRA
Mit einem Hausnamen werden bis heute in ländlichen Regionen, vor allem in alten Dörfern oder Ortsteilen, alle auf einem Anwesen oder in einem Haus lebenden Bewohner belegt. Der Name wird dabei als zweiter Familienname dem Rufnamen vorangestellt: Etwa Meiers Peter – Peter, der im Haus Meier lebt. Hausnamen waren vor Einführung von Straßennamen und Haunummern – angeblich erstmals 1565 in Freiburg – die einzige Möglichkeit, eine Liegenschaft eindeutig ihren Besitzern zuzuordnen, was schon aus steuerlichen Gründen wichtig war. Die Ursprünge eines Hausnamens können mehrere hundert Jahre zurückreichen. Heute droht den Namen, die nur mündlich tradiert wurden, das Vergessen. Daher haben sich in vielen Dörfern, auch in der Eifel, Initiativen gebildet, die etwa die alten Namen in Dorfchroniken veröffentlichen, oder sie auf Schildern an den Fassaden der erhaltenen Gebäude anbringen. (sli)